Reviews und LeserInnenfeedbacks – Rote Erde

 

Der von Yela Brodesser geschriebene Roman ist und bleibt aufgrund der zwei emotionalen Handlungsebenen (zwischenmenschliche Beziehungen, fast kafkaeske Auseinandersetzung mit dem autoritären und korrupten Staat verbunden über den Verräter Amadou) bis zum letzten Kapitel spannend, ist sehr lebensnah und trägt – wie ich wohl nicht ganz zu Unrecht annehmen darf – autobiographische Züge, wodurch er extrem authentisch wird. Das Verhältnis zwischen Hannah und Fode entwickelt sich etwas überraschend schnell, was ich dem Zauber Afrikas zuschreibe.

Die von der Autorin geschilderten Eindrücke des Landes kann gerade ich aufgrund der Kenntnis des Sudan sehr gut nachvollziehen, obwohl dort der musikalische Aspekt gänzlich fehlt, da der Islam dort doch sehr präsent ist.

Interessant ist das verwendete Stilmittel des Sprachenmix zwischen Deutsch, Französisch, Malinke und Sussu, womit man sich durch die Dialoge ständig ins Geschehen mitgenommen fühlt.

Das politische Problem ist in den meisten afrikanischen Ländern sehr ähnlich und meist auf die unterschiedlichen ethnischen Gruppen zurückzuführen, die teilweise während der Kolonialzeit und ab der Unabhängigkeit durch den Versuch, dieselben zu verpolitisieren, immer wieder zu Machtkämpfen tendieren. Mit wenigen Ausnahmen bringen Revolutionen und Umstürze immer wieder neue Diktatoren (s. Tunesien, Lybien, Ägypten….) aus Volksstämmen oder Familienclans hervor, die vorher nicht am Ruder waren.

Das Buch ist sehr flüssig in kurzen übersichtlichen Kapiteln geschrieben, wenngleich etwas klein gedruckt. Hätte man Ereignisse aus vorigen Kapiteln nicht mehr präsent oder hätte Zusammenhänge vergessen, dann werden diese durch geschickte erzählerische Brücken wieder wachgerufen; somit bleibt der letzte Stand der Dinge präsent, man wird immer wieder auf die Fortsetzung neugierig gemacht, und dieser Wissensdurst wird dann geschickt auf den nachfolgenden Seiten des Buches gestillt.

Das Ende lässt jedenfalls alles, auch in der Dreiecksgeschichte Hannah, Fode und Michael, offen und bietet Ansätze für eine neue Story.

Paul S.

 


Liebe Yela,

Habe soeben dein Buch in einem Stück gelesen. Vielen Dank für diesen buntberauschenden Ausflug in eine mir so unbekannte Welt. Die ungefährlichen, aber hässlichen, abstoßenden Riesenspinnen haben mich köstlich amüsiert und das Glück, in einem Land wie Österreich zu leben, ist mir wieder sehr bewusst geworden. Vielen Dank für dein Buch, welches du  bestimmt mit viel Herzblut bis zur Veröffentlichung getragen hast. Ich habe einen Roman von Thomas Sautner, die Älteste, ebenfalls in einem Stück gelesen, deine Geschichte war für mich ebenso fesselnd. Weiter so! Vielleicht möchte ja noch weiteres aus deinem Inneren nach außen.

Bernadette V.

 


Liebe Yela, wünsche dir eine erfolgreiche Buchpräsentation in Wien, hab einige Zeilen über dein Buch u. die Präsentation im Wolfshoferamt für die Leonharder Zeitung verfasst u. ein Foto dazugegeben.

Dein Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist so lebendig und detailreich erzählt. Ich finde, du hast hier wirklich die Personen gut charakterisiert, Stimmungen und Situationen sehr gut in Worte gefasst. Der Roman verlangt nach einer Fortsetzung.

Elisabeth R.

 


Ich bin sehr begeistert, das Buch hat mich sehr gefesselt. Man spürt dass die Autorin ihr Herz an dieses Land verloren hat und sehr viel Wissen um die politischen Gegebenheiten. Zwei so unterschiedliche Welten und doch so viel Achtung, Gefühl und Aufmerksamkeit den Anderen gegenüber. Deshalb ist diese Liebesgeschichte etwas ganz besonderes, trotz der so verschiedenen Charaktere der Hauptpersonen kann man sich gut in ihre Gefühlswelt einfühlen und mitfiebern. Sehr spannend und oft erschreckend die Politik und Korruption in diesem so schönen Land. Ein Buch das man nicht aus der Hand legen will. Prädikat : WERTVOLL !!! Ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen !!

Anita S.B.

 


Inhaltlich sehr spannend und mitreißend - eine außergewöhnliche Liebesgeschichte - inmitten schwierigster politischer Verhältnisse in Guinea. Die Autorin versteht es außerdem, die Handlung mit Details über Kultur, geschichtliche Hintergründe und geografische Gegebenheiten authentisch darzubieten. Farbenfrohe und lebhafte innere Bilder werden im Leser geweckt - nicht nur in Sachen zwischenmenschlicher Gefühle unter verworrenen Bedingungen sondern auch in Bezug auf die Liebe zu einem ganzen Kontinent - Afrika, Wiege der Djemben- und Perkussionmusik, Wiege der Lebensfreude..... Ein Buch, das einen ab der ersten Seite nicht mehr loslässt!!

Sylvia H.

 


Ein spannender und mit leichter Hand geschriebener Afrika-Roman, in dem es der Autorin gelingt, die Balance zwischen den dramatischen Ereignissen und der Schilderung eines fröhlichen und bunten Afrikas zu erhalten. Die Dramas spielen sich auf zwei Ebenen ab und werden gekonnt miteinander verknüpft. Einerseits das Drama einer lokalen, von der Weltpresse ignorierten Demonstration und deren brutaler Niederschlagung und andererseits die Dramatik einer ungewöhnlichen aber aussichtslosen Liebesgeschichte. Man merkt an jeder Zeile dieses Buches, dass Yela Brodesser nicht nur aus einer tiefen Liebe zu Guinea und seinen Menschen schöpft sondern dass sie auch auf einen reichen Erfahrungsschatz und weitreichende Kenntnisse über Afrika, seine Kultur und seine politische Realität zurück greifen kann. Bemerkenswert auch der häufige Einsatz des Stilmittels der direkten Rede, noch dazu in diesem speziellen afrikanischen Französisch, wodurch das Buch sehr lebendig und lebensnah wirkt. Alles in allem ein atmosphärisch dichter Debutroman, in dem es die Autorin schafft, Hirn und Herz des Lesers gleichermaßen anzusprechen und den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten.

Peter B.